THEATER & Co.

Im Anschluss an mein Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen 1997 habe ich zunächst an verschiedenen Theatern Bühnenmusik komponiert, u. a. Disco Pigs am Städtetheater Landshut (ausgezeichnet mit dem Bayerischen Theaterpreis) und Ingolstadt, zuletzt am Berliner Ensemble Gespräche mit dem Engel mit Texten von Robert Gernhardt. Sechs Produktionen habe ich mit dem Hörtheaterlabel Ohrpilot realisiert, drei davon am Theater im Pumpenhaus, Münster, countdownKleist als Auftragsarbeit der Kleistfestspiele Frankfurt/Oder. Im Jahr 2006 habe ich mit musikKanal und gullyRadio die Kanalisation der Innenstädte beschallt: Aus Gullys wurden Radios. Es war meine erste Eigenproduktion, zwei weitere folgten. Sie sind hier ausführlich dokumentiert. Eine Auflistung meiner Arbeiten ist im Anschluss zu finden.

DAS STÜCK IM BETT

Schauspiel (2024): Text

Es soll der ganz große Coup werden, als sich Konzeptkünstler Trace in seiner neuesten Arbeit der Theaterbühne zuwendet: „Das Stück im Bett“ lautet der zweideutige Titel seines Projekts, das der Superstar der internationalen Kunstszene mit der prominenten Pornodarstellerin Maya Vanderbilt realisieren will. Damit setzt er bewusst auf das skandalträchtige Potenzial dieser Konstellation, um eine inszenierte öffentliche Erregung schließlich mit der tatsächlichen Aufführung zu konterkarieren: dem kontemplativen Bild einer schlafenden Frau in einem Bett auf der ansonsten leeren Theaterbühne. Während er dabei eine puristische Ästhetik anstrebt, verfolgt seine Schauspielerin in der ersten Probe eine lustvollere Interpretation ihres Auftritts. Zunächst scheint es, als könnten beide Positionen zueinanderfinden – doch dann tun sich Abgründe auf, und die Situation spitzt sich derart zu, dass Trace die Zusammenarbeit beendet. Aber ohne Weiteres gibt sich Maya Vanderbilt nicht geschlagen und lenkt das Arbeitsverhältnis in überraschend neue Bahnen … Als das Stück schließlich mit einem völlig veränderten Ansatz aufgeführt wird, zeichnet sich ein einzigartiger internationaler Erfolg ab.

 

STORIES.WEIN.MUSIK.

Veranstaltungsreihe: Produktion, Programm

„Kapitel 13: Erinnerung“ im ausverkauften „who killed the pig“ in Gießen.

Die Veranstaltungsreihe ist Anfang 2019 in der Gießener „Weinraumwohnung“ vom Stapel gelaufen, im Herbst ins „Drossel & Specht“ umgezogen und findet mit dem Jahr 2020 im „who killed the pig“ seine Aufführungsstätte. Mit der Unterstützung des Gießener Kulturamts konnten bislang 6 Kapitel – also Abende – realisiert werden. Dies Resonanz ist überwältigend, die Veranstaltungen waren allesamt ausverkauft. STORIES.WEIN.MUSIK. ist eine Mischung aus Lesung, Konzert und Bar. Infos gibt es unter storiesweinmusik.de oder auch bei Facebook oder Intagram unter @storiesweinmusik.

 

GIESSENER AUFTRITTE

Kunst im öffentlichen Raum (2021): Produktionsleitung

Die spektakuläre Projektion auf der Stadttheaterfassade in Gießen. Foto: Rolf K. Wegst

Zwei überdimensionale Projektionsflächen im Zentrum Gießens bringen mitten in Corona-Zeiten Kultur zurück ins Zentrum des öffentlichen Lebens. An fünf Wochenenden vom 26.8. – 26.9.2021 wurde der Berliner Platz und der Vorplatz des Stadttheaters zu Videospielstätten. Beiträge aus den Bereichen Tanz, Musik, Schauspiel, Performance und bildender Kunst waren dort zu sehen, und bei freiem Eintritt war die Stadtgesellschaft eingeladen, in den Abendstunden vor allem Projekte regionaler Ensembles und Künstlerinnen und Künstler zu verfolgen.

KELLNER, KOCH UND KÜCHENMÄDCHEN

Schauspiel (2016): Text

Ich schlafe nicht, weil es keinen Un­terschied macht, weil ich im Traum koche oder mit offenen Augen koche, beim Du­schen oder beim Scheißen. Alles wonach ich mich sehne, ist Ruhe und dass die Bil­der nicht kommen, die Geräusche, nicht die Kälte, die Einsamkeit, nicht die Angst.

Herk 09Der Koch ist ein göttliches Genie, der Kellner ein undurchsichtiger Strippenzieher, und die Menüs ihres hochexklusiven Restaurants folgen den zwölf Heldentaten des Herkules. Was ein spleeniges Geschäftsmodell zu sein scheint, offenbart Stück für Stück ein dunkles Geheim­nis, das die beiden Zwillingsbrüder verbindet. Als die Einstellung eines Küchen­mäd­chens die Verhältnisse Kopf stehen lässt, sieht der Kellner den schicksalhaften Männer­bund bedroht.
Er schlägt dem Koch vor, das Fleisch des Küchenmädchens zuzubereiten … 

Anne-Lise Minetti, Christian Lugerth, Daniel Minetti und Stéphane Bittoun bei der Arbeitslesung.

Das variantenreiche Spiel einer Restaurantküche verbindet virtuose Kochkunst mit griechi­scher Mythologie, und lässt das traumatisierte Phantasma zweier ehemaliger Flüchtlings­kin­der über emotionale und erotische Abgründe in einen verblüffenden Showdown münden. Extreme und überraschende Gefühlslagen bieten ein gefundenes Fressen für drei Schau­spie­ler. Die verwendeten Rezepte sind umsetzbar – auf der Bühne wie auch als Rahmen­programm.

Das Stück ist beim Kaiser-Verlag (Wien) veröffentlicht und war 2017/18 im Spielplan des Stadttheater Gießen.

Kellner, Koch und Küchenmädchen – Schauspieltext

AASFRESSERHERZ

Schauspiel (2009 & 2010): Regie, Musik, Bühne 

In einer weißen Luxuslimousine fährt der Broker Eric Packer durch New York, auf der Suche nach dem immer noch größeren Kick.

aasfresserherz Bühne 1

DARSTELLER Ben Daniel Jöhnk

SOUNDDESIGN Mario Götzenberger

VIDEOREGIE Stéphane Bittoun

LICHT & BÜHNENTECHNIK Jörn Boldt

PRODUKTION Manuela Weichenrieder

DARSTELLER VIDEO & TON Sandra Bayrhammer, Kyra Lippler, Petra Soltau, Thorsten Danner, Laura Cisneros.

Aufführungen im Theater im g-werk, Marburg, und Theater im Pumpenhaus, Münster.

Gefördert vom Fonds Darstellender Künste, unterstützt von AEM (Gießen).

aasfresserherz dokumentation

ZURÜCK NICHT WENDE DEN BLICK

Kunst im öffentlichen Raum (2006): Künstlerische Leitung, Konzept, Klang

Der Mythos von Orpheus und Eurydike in drei Bildern an drei Tagen und Nächten in der Gießener Innenstadt. 

Zurück nicht Kirchplatz

DARSTELLER Carla Pulvermacher, Norbert Pape

FILM, VIDEO Stéphane Bittoun

CHOREOGRAFIE Tarek Aassam

PRODUKTION Manuela Weichenrieder

RAUMKONSTRUKTION Sturm & Wartzeck Architekten

TECHNIK AEM

Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Fonds Darstellender Künste und der Stadt Gießen.

Zurück nicht wende den Blick Dokumentation

musikKanal

Kunst im öffentlichen Raum (2005 & 2006): Künstlerische Leitung, Konzept, Klang

Aus mehreren Kanalschächten der Innenstadt erklingt ein unterirdisches Programm. Gullys werden zu Radios.

musikKanal

SPRECHER Stéphane Bittoun

DJ Marco Metternich

TECHNIK AEM

musikKanal hatte in Gießen 2005 Premiere und wurde anschließend in Neuwied und unter dem Titel gullyRadio in Münster umgesetzt.

musikkanal Dokumentation

Zusammenfassung

Die Nacht kurz vor den Wäldern von Bernhard Marie Koltès – Regie – Südostbayerisches Städtetheater Landshut (1999)

Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf von Bodo Kirchhoff – Regie – Staatstheater Saarbrücken, Theater Arnual (1999)

Pestilentia im Ohr nach „Die Maske des Roten Todes“ von E. A. Poe – Komposition und Stückarbeit –  Theater im Pumpenhaus Münster (2000)

countdown Kleist zum Thema „Heinrich von Kleist“ – Komposition und Stückarbeit – Auftragsarbeit der Kleist-Festtage Frankfurt/Oder, Kleistforum (2001)

Disco Pigs von Enda Walsh – Bühnenmusik – Südostbayerisches Städtetheater Landshut, Nachwuchspreis der Bayerischen Theatertage (2001)

acousticPsycho nach „American Psycho“ von B. E. Ellis – Komposition und Stückarbeit – Theater im Pumpenhaus Münster (2001)

utopiaSonar zum Thema „Utopie“ – Komposition und Stückarbeit – Theater im Pumpenhaus Münster (2002)

Disco Pigs von Enda Walsh – Bühnenmusik – Theater Ingolstadt (2003)

poe:lyphonie 1 – Man Of The Crowd nach „Der Mann in der Menge“ von E. A. Poe – Komposition und Stückarbeit – Auftragsarbeit für die Hörkunsttage Erlangen, Theater Erlangen, Theater im Pumpenhaus Münster (2005)

Die Verwirrung des Zöglings Törleß nach dem Roman von Robert Musil – Bühnenmusik – Pfalztheater Kaiserslautern (2005)

poe:lyphonie 2 – MS Found In A Bottle nach „Das Manuskript“ von E. A. Poe – Komposition und Stückarbeit – Theater im Pumpenhaus Münster (2005)

musikKanal/gullyRadio – Konzept, Realisierung, Produktion – Beschallung der Kanalisation: Gullys werden zu Radios, Gießen, Münster (2005), Neuwied (2006)

Familienbrut von Anthony Neilson – Bühnenmusik – Pfalztheater Kaiserslautern (2006)

Zurück nicht wende den Blick Der Mythos von Orpheus und Eurydike in einer 72-Stunden-Performance in der Gießener Innenstadt Konzept, Realisierung, Produktion – (2006)

Gespräche mit dem Engel mit Texten von Robert Gernhardt – Komposition – Berliner Ensemble (2006)

400 Remixed – musikalische Inszenierung zum 400jährigen Jubiläum der Universität Gießen (2007)

Aasfresserherz nach dem Roman „Cosmopolis“ von Don DeLillo – Regie und Produktion – Theater im G-Werk Marburg (2008, 2009), Theater im Pumpenhaus Münster (2009)

Kellner, Koch und Küchenmädchen – Schauspieltext (2016). Veröffentlicht beim Kaiser-Verlag (Wien), im Spielplan des Stadttheater Gießen 2017/18.

STORIES.WEIN.MUSIK. – Lesung, Konzert, Bar. Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt seit 2019

Das Stück im Bett – Schauspieltext (2024).

Seit 2009 Libretto, Dramaturgie und Regie für Spotlight-Musicals (Fulda) – Menüpunkt Musical.